ein "Geschenk" aus den U.S.A.
Hersteller: Hugo Schneider Aktiengesellschaft - HASAGx
Typ: No. 3 , ca. 300 CP
Baujahr: wahrscheinlich in den 30ern
Brennstoff: Petroleum , Vorwärmen mit Spiritus
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Zustand: relativ schlecht, bis auf den Brennerkopf und die Füllmutter komplett
Besonderheiten
Eine wohl relativ seltene Hängelampe, etwas größer als eine Petromax 834. Die Lampe hat keine eingebaute Pumpe, sie wird mit
einer externen Pumpe (z.B. vom Fahrrad) unter Druck gesetzt. Die Füllmutter mit dem eingelötetem Ventil hat sich wohl ein
Vorbesitzer selber gebaut.
Es gibt keinen Vorwärmbrenner, sondern eine Schale die mit Spiritus gefüllt wird. Durch ein Röhrchen neben der Düse füllt man
Spiritus in die Vorwärmschale.
Der Betriebsdruck ist laut Gebrauchsanweisung ca. 1,5 bar.
Ihre Herkunft
Wie soviele andere Hängelampen kommt auch diese Lampe aus Indien. Sie hat hier bis Mitte der 90er ihren Dienst getan. Dann wurde
sie von einem Bekannten in den USA gekauft, der allerdings mehr auf Coleman spezialisiert ist. Dann habe ich sie gegen
Petromaxlampen der Bundeswehr getauscht, und wollte die Lampe wieder restaurieren. Nur stellte sich heraus, dass die
Beschaffung von Ersatzteilen für diese Lampe noch schwieriger ist als es z.B. für eine Petromax Hängelampe ist.
Die Ankunft
Der erste Eindruck nicht der Beste, und nach einer kompletten Zerlegung sah man dass es hier noch viele Stunden Arbeit geben sollte.
Das Manometer klemmte, einige Teile waren von einem Sturz verbeult und verzogen, die Oberflächen waren in einem schlechten
Zustand, und ob sie jemald wieder leuchten würde stand zu der Zeit noch in den Sternen.
Die Restauration
Der Tank wurde komplett glasperlen-gestrahlt und von einem Lackierer mit glänzender schwarzer Farbe lackiert.
Dann wurden alle anderen Teile bis zur letzten Schraube zerlegt und gereinigt. Auch die Vorheizschale und die Befestigungs-
winkel vom Tank wurden glasperlen-gestrahlt, und anschließend mit Hitzebeständiger schwarzer Farbe lackiert.
Dann wurde der Vergaser im Kamin montiert, hierbei stellte sich heraus, dass die Befestigungsbohrungen nicht mehr genau passen.
Dafür habe ich mir dann ein Blechteil gelasert, dieses wird dann noch schwarz lackiert. Durch dieses Blechteil vergrössert sich der
Düsenabstand zum Mischrohr auch etwas, ich bin der Meinung dass der etwas zu klein war. Dann musste am Kamin noch eine Schweißnaht
ausgebessert werden, und 4 neue Befestigungsbohrungen für den Vergaser eingebracht werden, sonst wäre es an der Stelle nicht dicht
geworden.
Als nächstes ist das Mischrohr an der Reihe. Es sah am Anfang noch ganz gut aus, aber nach dem Glasperlenstrahlen konnte man
sehen, dass das Anschlußgewinde für den Brennerkopf undicht war. Hier wurde von einem Petromax-Mischrohr das letzte Stück abgesägt,
und in das vorhandene Rohr eingelötet. Jetzt lässt sich eine Petromax-Mischkammer und Tonbrenner montieren.
Jetzt noch oben den Deckel montiert, und so sieht es dann aus:
Die Restauration des Manometers
Hier war sehr viel Geschick nötig, damit nicht noch mehr kaputt ging. Also erst mal vorsichtig zerlegen und abwarten ob hier
überhaupt noch etwas zu reparieren ist. Die Skala war noch relativ gut, nur der Zeiger blieb bei 1 bar stehen. Es stellte sich heraus,
dass nur der Zeiger auf der Welle verdreht war, vielleicht durch einen Sturz? Also wurde der Zeiger neu positioniert, und nach einem
Test mit dem Kompressor konnte alles wieder zusammen gebaut werden.
Undichtigkeit in der Zuleitung zum Vergaser
Wie auch schon bei der Petromax 834 ist die Graphitpackung an der Achse vom Handrad undicht.
Auch hierbei wurden aus Teflon Dichtungen gedreht, bis jetzt hat sich diese Lösung bewährt.
Haube gerichtet
Die ziemlich verzogene Haube musste jetzt gerichtet werden, außerdem waren 2 der 3 Nietbolzen lose, also habe ich die Haube komplett
zerlegt. Die Blechteile wurden so gut es ging wieder gerade gebogen, und anschließend alles wieder fest vernietet. An der Oberfläche
habe ich nichts gemacht, vielleicht werde ich sie irgendwann aber noch emaillieren.
Die Fertigstellung
Nun war es endlich soweit, die Lampe konnte komplett zusammmengebaut werden, und auf Undichtigkeiten geprüft werden.
Ich habe die Lampe mit etwas über 2 Bar aufgepumpt und dann 24 Stunden hängen lassen, kein Druckverlust.
Jetzt war die Lampe bis zum Ventil vom Handrad schon mal dicht. Jetzt Petroleum einfüllen und hoffen, dass am Vergaser auch
alles dicht ist. Zum Testen habe ich nochmal den Schirm und das Glas abgebaut, man weiß ja nie. Nach dem Abbrennen des
Glühstrumpfes wurde Spiritus in die Vorheizschale gefüllt und angezündet. Nach ca. 3 Minuten machte es plopp, und die Lampe war an.
Jetzt wurde wieder alles richtig zusammengebaut, und seitdem leuchtet die Lampe ohne größere Probleme. Die Leuchtstärke ist extrem,
im Vergleich zu einer Petromax 834 scheint sie noch wesentlich heller zu sein. Zum Größenvergleich habe ich mal die Petromax 834 daneben
gehängt, die Polar ist etwas größer, aber sieht dabei noch nicht unförmig aus.
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www.dutchie-online.de Diese Homepage wurde erstellt von Jan van Tilburg im November 2007 |
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